Geschichte

Geschrieben von am 21. März 2021

Der Weinanbau im Vorgebirge : Hier begann um 800 n.Chr. der Weinbau in Deutschland

Von der Römerzeit bis heute wird im Vorgebirge Wein angebaut. Die ersten Weinreben haben die römischen Legionäre illegal ins Rheinland gebracht, denn erst Kaiser Trajan erlaubt im 3.Jh. den Weinbau ausserhalb Italiens.

Im Frühen Mittelalter verdankte Bonn Kaiser Karl, dem Großen, der in Bonn-Lengsdorf seinen eigenen Weingarten,den ersten Weinberg in Deutschland,  anlegen ließ, eine zentrale Rolle: Die Franken verfeinerten die Anbaumethoden und selektierten vermutlich die ersten Rebsorten. Spästestens ab dem 11. Jh. ist ein profesioneller Weinanbau in Roisdorf mit über 20.000 Rebstöcken überliefert. Im Verlauf des Mittelalters wurde annähernd das gesamte hügelige Vorgebirge Weinbaufläche mit 500-1.000 Hektar, das ist doppelt so viel wie heute an der Ahr oder am Mittelrhein.

Ab 1800 ging der Weinbau allmählich zurück. Gründe waren… später mehr….!

Zwischen 1915 und 1995 kam der Weinbau fast komplett zum Erliegen und seit 1995 entstehen wieder erneut Anbauflächen zwischen Brühl, Wesseling, Bornheim und Alfter.

2016 wurde der „Roisdorfer Maibroich“ von der Landesregierung NRW wieder als offizieller Weinberg zugelassen.

Die Weine dürfen in den Verkehr gebracht werden. Aufgrund der kleinen Weinmengen wird der Weinberg aber nicht mit Gewinnabsicht geführt, sondern als Teil der landwirtschaftlichen Kultur im Vorgebirge zwischen Köln und Bonn.

letzte-traubenlese.jpg

Heutige Weinberge und Weingärten im Vorgebirge:

Roisdorfer Kripsberg in Roisdorf-Oberdorf, in Verlängerung der Schussgasse: herrliche Rotweine aus den Traditionssorten Früh- und Spätburgunder

Alfterer Goldtröpfchenin Alfter-Impekoven

Schwadorfer Wingert in der Nähe des Friedhofes in Schwadorf

ein Histörchen:

Die Schatzgräber

Ein Winzer, der am Tode lag,
rief seine Kinder an und sprach:
„In unserm Weinberg liegt ein Schatz,
grabt nur danach!“-„An welchem Platz?“
schrie alles laut den Vater an.
„Grabt nur!“ O weh! da starb der Mann.
Kaum war der Alte beigeschafft,
so grub man nach aus Leibeskraft.
Mit Hacke, Karst und Sparten ward
der Weinberg um und um geschart.
Da war kein Kloß,der ruhig blieb;
man warf die Erde gar durchs Sieb
und zog die Harken kreuz und quer
nach jedem Steinchen hin und her
Allein, da ward kein Schatz verspürt,
und jeder hielt sich angeführt.
Doch kaum erschien das nächste Jahr,
so nahm man mit Erstaunen war,
daß jede Rebe dreifach trug.
Da wurden erst die Söhne klug
und gruben nun jahrein, jahraus
des Schatzes immer mehr heraus.

Gottfried August Bürger